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Ein glücklicher Preisträger
Fahrenbach. Bei dem großen Preiswettbewerb der Zeitschrift „Zeitschrift Funkschau Berlin“ gewann der hiesige Elektromeister Wenninger den 5. Preis im Wertee v on 300 DM für funktechnische Arbeiten. Da für diese nur elf Preise im Bundesgebiet zur Verteilung kamen, so kann man Herrn Wenninger zu dieser hervorragenden Leistung nur beglückwünschen.
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02. Januar 1950
Aus dem Polizeibericht
Die Landespolizei verzeichnete in der Zeit v. 1,6. bis 22. Dezember 1949, 5 Verbrechen, 21 Vergehen und 67 Übertretungen. Während es sich bei den Verbrechen um 2 Einbruchdiebstähle und 2 Rückfalldiebstähle, sowie um ein Sittlichkeitsverbrechen handelt, sind die Vergehen, wie Diebstahl, Unterschlagungen, Betrügereien, Widerstand gegen Staatsgewalt, Körperverletzung und Sachbeschädigung allgemein leichterer Natur.
Bei verschiedenen Diebstählen wurden insgesamt 140 to Zement und Sand, 60 Weißtannen, 1 Ztr. Wiesenheu, 8 qm Fichtenbretter, 1 Damenfahrrad, 75 Pfund Äpfel, 40 Ltr. Most, ein Huhn und 10.- DM entwendet.
02. Januar 1950
Neckargerach.
Im Laufe des Januar wird das Wohnungsamt den seither von einer total ausgebomten Familie belegten Bürgersaal freigeben. Die bisher etwas vernachlässigten öffentlichen Gemeinderatssitzungen werden in Zukunft auch in unserer Gemeinde regelmäßig stattfinden. Die erste öffentliche Sitzung findet bereits am 17. Januar statt. Als Hauptpunkte werden dabei die Ablösung von Almendgrundstücken im Gewann „Wingert“ und die Planung und Finanzierung der neuen Wasserleitung behandelt werden.
02. Januar 1950
Weihnachten im Heimkehrererholungsheim
Die Rußlandheimkehrer im Erholungsheim in Waldkatzenbach veranstalteten in der vergangenen Woche ihre erste Weihnachtsfeier im Kurheim „zum Löwen“. Nach jahrelanger Abwesenheit durch Krieg und Gefangenschaft war es endlich diesen Männern vergönnt, auf heimatlıchem Boden das Fest des Friedens und der Familie in schlichter, aber feierlicher Form zu begehen. Nachdem alle Heiminsassen am reich gedeckten Gabentisch Platz genommen hatten, ergriff der leitende Arzt des Erholungsheimes für Rußlandheimkehrer, Herr Dr. Karl Phílipp Mayer, Speyer, das Wort. Er brachte den Heimkehrern seine und die durch die Landesregierung Rheinl.-Pfalz übersandten Glückwünsche zum Ausdruck. Ferner erwähnte er die Landesversicherungsanstalt in Speyer, das Internationale Rote Kreuz in Genf, das Landesarbeitsministerium in Koblenz, sowie das Deutsche Rote Kreuz, die durch ihre Sach- und Geldspenden zum Gelingen dieses Abends beigetragen hatten, in den hochverehrten Kurheimbesitzer, Herr Jakob Rack, der durch seine großzügigen Spenden seine stete Verbundenheit mit den Rußlandheimkehrern bekundete. Herr Dr. Mayer, selbst Rußlandheimkerher, führte die Anwesenden mit ergreifen-den Worten. in die schwere Zeit ihrer Gefangenschaft zurück, und ermahnte sie, besonders jener Kameraden zu gedenken, denen es leider auch in diesem Jahre noch nicht vergönnt ist, Weihnachten im Kreise ihrer Lıeben in der Heimat zu erleben. Gemeinsam gesungen, erklangen nun mit freudigen Gesichtern altvertraute Weihnachtslieder.
Als Sprecher der Heimkehrer ergriff Herr Julius Petry, Pirmasens das Wort. Er bedankte sich im Namen seiner Kameraden bei Herrn Dr. Mayer, als den Begründer und Förderer dieser vorbildlichen Einrichtung für erholungsbedürftige Rußlandheimkehrer. Herr Petry überreichte im Auftrage seiner Kameraden, dem leitenden Arzt, Herrn Dr. Mayer, dem Besitzer des Kurheimes zum Löwen, Herrn Jakob Rack, und dem Personal des Heimes kleine Geschenke und Erinnerungsurkunden u. bekundete damit die Verbundenheit zwischen der Leitung des Heimes und den derzeitigen Heimkehrern als Gäste. Unter starkem Beifall gab Herr Jakob Rack bekannt, daß er mit dem heutigen Tage den Heimkehrern in seinem Kurheim eine neue Bibliothek gestiftet habe. Mögen sich recht viele noch heimkehrende Kameraden in diesem Heim von ihren bitteren und schweren Kríegsgefangenenjahren erholen.
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03. Januar 1950
Kraftfahrzeugzulassungen im Dezember
Von der Kraftfahrzeugstelle des Landratsamtes wurden im Dezember 1949 insgesamt 56 Fahrzeuge zugelassen, bzw. umgeschrieben. Es handelte sich dabei im Einzelnen um 5 Lkw´s, von denen einer aus der Neuproduktion war, 13 Pkw´s (6), 30 Motorräder (16), Anhänger 5 (3), Zugmaschinen (1). Die in Klammer angegebenen Zahlen sind für die aus der Neuproduktion zugelassenen Fahrzeuge. Eine größere Anzahl Fahrzeuge wurde, teilweise durch die Winterzeit bedingt, aus dem Betrieb genommen. 60 Führerscheine wurden ausgestellt.
03. Januar 1950
Diedesheim.
Im verflossenen Jahre wurden von der Baugenossenschaft „Neue Heımat innerhalb unserer Gemeinde Miet-Doppelhäuser erstellt. Das letztere davon wird bis April beziehbar, während in den anderen vier Doppelhäuser sich die Siedler schon seit einigen Wochen häuslich eingerichtet haben. Obwohl vielleicht' das Gelände des Geisbergs anfangs als ungeeignet angesehen wurde, so hat es sich, nachdem nun die neue Siedlung erstellt und auch bezogen ist, als geradezu ideales Baugelände entwickelt. Ohne die Baugenossenschaft „Neue Heimat“ wären in unserer Gemeinde nur sehr wenig neue Wohnungen gebaut worden, weshalb auch in diesem Jahre von derselben Genossenschaft der Bau von weiteren Siedlungshäusern auf dem Geisberg vorgesehen ist. Beı dieser Gelegenheit soll auch nicht vergessen werden, H. H. Dekan Krämer und seinen nächsten Mitarbeitern besten Dank zu sagen für ihre unermüdliche und tatkräftige Mithilfe an diesem großen sozialen Wohnungsbau. Auch der Gemeindeverwaltung, insbesondere Bürgermeister Arnold soll der Dank für das großzügige Entgegenkommen betr. der Bauplatzfrage ausgesprochen werden. Für die Doppelhäuser stellte
die Gemeindeverwaltung die Bauplätze kostenlos zur Verfügung mit der Anmerkung, daß der Weg vor den Häusern von den Siedlern selbst herzurichten ist. Die eigentliche Zufahrtstraße wurde von Gemeindearbeitern in Ordnung gebracht und wird nach Bedarf, wenn im kommenden Frühjahr die Weitere dortige ,Bautätigkeit beginnen wird, noch verbessert werden.
Abschließend darf noch gesagt werden, daß seitens der Gemeindeverwaltung alles versucht wird, um für das Jahr 1950 genügend Bauplätze zur Verfügung zu haben, damit ohne Zeitverlust im kommenden 'Frühjahr mit dem Bau weiterer Siedlungshäuser begonnen werden kann.
03. Januar 1950
Bínau.
Nach Aufarbeitung des Grubenholzes kommt nunmehr das Brennholz an die Reihe. Es sind ungefähr 700 Fstm. vorgesehen. Nachdem im vergangenen Wirtschaftsjahr infolge der katastrophalen Käferbefalls 1000 Fstm. Abgeholzt werden mußten, mußten seit Herbst als Folge der nachwirkenden Trockenheit von 1947 weitere 250 Fstm. Grubenholz gefällt und aufbereitet werden. Der katastrophale Raubbau der vergangenen Jahre in unseren Waldungen macht nunmehr eine planvolle Aufforstung zur Pflicht. Mit ihr wurde bereits. begonnen. Der Beschaffenheit unserer Böden entsprechend nach den Erfahrungen der Vergangenheit werden in Zukunft auch keine reinen Laubwaldungen sowie reine Nadelwaldungen, sondern nur noch Mischwaldungen in Frage kommen.
Nach 5jährigem bangem Warten traf dieser Tage vom Roten Kreuz die Nachricht ein, daß Landwirt Heinrich Jost im November 1944 in Rußland verstarb. Der Verstorbene, dessen Vater im vergangenen Herbst den Seinen entrissen wurde und dessen einziger Bruder schwerkriegsbeschädigt aus dem Krieg heimkehrte, hinterläßt Frau und Kind.
03. Januar 1950
Binau.
Die hiesige Ein- und Verkaufsgenossenschaft (Milchgenossenschaft) - beabsichtigt, ein Milchhäuschen zu erstellen. Lange Jahre war die Sammelstelle in einem Bauernhaus, seit 3 Jahren aber provisorisch im Neubau hinter dem Schulhaus untergebracht. Nun soll eine endgültige Lösung gesucht werden. Gegen einen, schon länger vorgesehenen Platz im Zentrum unseres Dorfes gelegen, bestehen noch ungeklärte rechtliche Bedenken. Auch wehrt sich das Oberdorf gegen den zu weiten „Milchweg.
Neuerdings taucht in diesem Zusammenhang wieder der Plan auf, das Gefallenendenkmal abzutragen und auf dem Kirchplatz aufzustellen. Dann wäre dieser zentral gelegene Platz frei, dort ein Milchhäuschen zu errichten. Nun war der Gedanke der Verlegung des Denkmals im Vorjahr schon einmal Gegenstand von Beratungen des politischen Gemeinderats und des evangelischen Kirchengemeinderats. Aus Gründen der Pietät glaubte man, den ruhigeren Platz vor der Kirche dem jetzigen vorziehen zu müssen. In der nachfolgenden Gemeindeversammlung aber wurde von der Mehrheit diesem Plan die Zustimmung versagt, und wie es schien, gerade auch aus Gründen der Pietät, die den einmals als Weihestätte gewählten Raum nicht schon wieder gewechselt haben will, wenn auch andere Gründe, und zwar äußerlicher Art, genannt wurden. Wie die Entscheidung fallen wird, ist jedenfalls im Augenblick noch nicht zu erkennen.
03. Januar 1950
„Auf frischer Tat ertappt.
Rittersbach. Nachdem hier bereits während der letzten Wochen zwei Schweine aus den Stallungen gestohlen wurden, sollte in der Sylvesternacht wieder ein Schwein „daran glauben“ müssen. Doch die Alarmglocke, die Hauptlehrer Mehrlein in seinem Schweinestall angebracht hatte, funktionierte ausgezeichnet und als Herr Mehrlein nach dem Zeichen sofort in den Stall eilte, sah er dort im Schein seiner Taschenlampe den vermutlichen Dieb im Stall, riegelte kurz entschlossen den Stall ab und benachrichtigte die Polizei. Der Einbrecher, ein Mann polnischer Herkunft, wird seiner gerechten Bestrafung entgegensehen können. Ob auch die beiden vorhergehenden Diebstähle auf sein Konto zu rechnen sind, kann noch nicht gesagt werden.
03. Januar 1950
Fahrenbach.
Am 31. Dezember. beging Wilhelm Noe seinen 80. Geburtstag. Da seine Söhne Karl und Alois im letzten Krieg gefallen sind, muß er immer noch in seinem landwirtschaftlichen Anwesen tätig sein. Wir gratulieren.
Auf vielseitigen Wunsch wird das Spiel „Wenn Du noch eine Mutter hast“ im katholischen Schwesternhaus am Dreikönigstag um 19,30 Uhr noch einmal aufgeführt.
In der katholischen Pfarrei wurden für die hiesige Gemeinde und die Filialgemeinden im vergangenen Jahr nachfolgende Kasualien aufgezeichnet: Fahrenbach 9 Taufen, 5 Eheschließungen, 6 Beerdigungen, in Robern 7 Taufen, 4 Eheschließungen und 2 Beerdigungen und in Trienz 5 Taufen, 4 Eheschließungen und 3 Beerdigungen.
03. Januar 1950
Balsbach.
Die Clarissen-Kapuzinerinnen, die in diesen Tagen aus Würzburg-Oberzell hier einzogen, feierten den Gottesdienst genau nach kirchlicher Vorschrift. Am heiligen Abend um 11 Uhr beteten die Nonnen Matutin, um 12 Uhr folgte nach den Rubriken des Breviers das Engelamt (Christmette), daran schloß sich das Chorgebet an und gegen 1.30 Uhr gingen die Schwestern aus der Kapelle." Der erster Weihnachtsfeiertag brachte dann die einzelnen Gottesdienste nach den üblichen kirchlichen Riten.
Wir freuen uns, daß sich die Schwestern hier bis jetzt soweit gut eingelebt haben und wünschen dem kleinen Kloster eine gute Zukunft. Möge das neue Jahr auch die notwendigen baulichen Erweiterungen bringen.
03. Januar 1950
Neckarburken.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag hielt der S p o r t v e r e i n seine Weihnachtsfeier. Die Theatergruppe brachte zwei schöne Stücke zur Aufführung, die die Gesangsabteilung entsprechend umrahmte. Eine besondere Überraschung war die Begrüßung des seit 25 Jahren in Amerika weilenden Neckarburkeners Paul Ludwig. In bewegten Worten sprach er zu den Ortseinwohnern. Die Veranstaltung nahm einen zufriedenstellenden Verlauf. Möge der SV der nunmehr über 'einen von der Gemeindebehörde und Grundstücksbesitzern bereitgestellten Sportplatz verfügt, weiterhin vorwärts streben.
Die Hochgasse, welche die störende und verschlammte Wasserrinnen nun endlich verlor und kanalisiert wurde, bekam durch die Firma Wetterauer eine neue Straßendecke und wurde durch den Gemeinderat in Bahnhofsstraße umbenannt.
Das restliche Brenn- und Stammholz wurde dieser Tage zum Preis von DM 4.- pro Festmeter vergeben.
Immer noch warten wir auf unseren letzten Heimkehrer August Frey, der nun schon elf Jahre seiner Heimat fern ist. Möge auch er in Bälde zu uns zurückkehren.
03. Januar 1950
Mittelschefflenz.
Mit seinem Theaterabend hat der Gesangverein „Eintracht“ am zweiten Feiertag eine gute, alte Tradition wieder aufgenommen. Viele der Mitwirkenden waren zum 1. Male auf der Bühne, trotzdem war die Darbietung flüssig und eindrucksvoll. In Frau, Lotte Schmidt war die Spielerin gefunden, die den hohen Anforderungen der „Mutter Ursula" vollauf gewachsen war. Die jugendliche Gestalt der Lore fand in Gertrud Bauer eine Darstellerin, die sich. bemühte, alle Feinheiten der Rolle zu erfassen. Die Männerrollen wurden durchweg flüssig gespielt, besonders soll Willy Klingmann und Otto Binnig erwähnt sein. Lieder und Sologesänge gaben den weiteren Rahmen und trugen zur wesentlichen Bereicherung des Abends bei.
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04. Januar 1950
Walldürn.
Das Kulturwerk Württemberg-Baden (Leitung Franz Mosthav) brachte am vergangenen Donnerstag Sudermann's „Heimat“ zur Aufführung. Die Leistungen des Ensembles, dessen größter Teil aus der „Verschwörung“ noch in bester Erinnerung ist, verdienen auch diesmal uneingeschränktes Lob. Am gleichen Nachmittag wurde Dornröschen“ als Kindervorstellung gegeben.
Die Arbeiterwohlfahrt hatte am vergangenen Freitag die Kinder minderbemittelter Walldürner Familien zu Kakao und Kuchen in die Festhalle geladen.
Hettingen. Die von Pfarrer Magnani bereitgestellten Geschenkartikel für Arme, insbesondere Bekleidung, wurden durch die Carıtas-Helferinnen noch an den Weihnachtsvortagen verteilt. –
Beinahe wäre Hettingen über die Weihnachtsfeiertage durch einen Defekt an der Wasserleitung ohne Wasser gewesen. Der Schaden konnte noch am 24. Dezember zur Freude der Bevölkerung behoben werden.
Der von Pfeiffers Filmproduktion München gedrehte Caritas-Film „Antwort des Herzens“, wozu ein Teil der Aufnahmen im Siedlerdorf Hettingen im Sommer dieses Jahres gedreht wurde, wird anfangs des neuen Jahres in allen Städten Westdeutschlands aufgeführt werden.
Von 2000 Dachziegeln, die ein Kraftfahrer in Walldürn in Empfang nahm, unterschlug er seinem Arbeitgeber 835 Stück.
04. Januar 1950
Buchener Rundschau
2300 Anträge auf Unterhaltshilfe wurden bis jetzt vom Amt für Soforthilfe bearbeitet und für rechtskräftig erklärt. Zur Durchführung des Hausrathilfeprogramm 1949 hat das Hauptamt eine verbesserte Punkttabelle herausgegeben, die sich gegenüber der früheren für in Erwerb stehende Antragsteller günstiger auswirkt, so daß ein größerer Kreis frühzeitiger in den Genuß der Hausrathilfe gelangen kann.
Ein Verkehrsunfall ereignete sich auf der Straße Winzenhofen-Westerhausen. Ein 9 Jahre alter Junge lief in einen fahrenden Pkw. Durch den Anprall erlitt er mehrere Rippenbrüche und innere Verletzungen, so daß seine Einlieferung ins Krankenhaus Bad Mergentheim erforderlich war.
Ein Verbrechen und 19 Vergehen, sowie 59 Übertretungsanzeigen wurden getätigt. Dies bedeutet ein Ansteigen der Kriminalität. Einzelfälle: In das Gefängnis in Buchen wurde ein junger Mann eingeliefert, weil er seinem Arbeitgeber 600 Liter Benzin entwendete. Ein Schuster wollte nicht bei seinem Leisten bleiben. Er wurde wegen Erbrechens einer Patentsicherungskasse und Diebstahls eines größeren Geldbetrages festgenommen. Ein Landstreicher und eine wegen Diebstahls ausgeschriebene Person wurden ebenfalls in das Gefängnis in Buchen eingeliefert.
Auf die in einem Hauskeller der Kreisstadt lagernden Fleisch- und Wurstwaren sowie Fett hatten es erneut unbekannte nächtliche „Besucher“ abgesehen. Die Geschädigten haben den Verlust von 250 bis 300 DM in Natura zu beklagen. Ferner wurden gestohlen: fünf Enten in Walldürn, frischgeplanzte Apfelbäume in Rippberg, zwei Stallhasen in Buchen sowie ein Damenfahrrad in Rütschdorf.
Von 2000 Dachziegeln, die ein Kraftfahrer in Walldürn in Empfang nahm, unterschlug er seinem Arbeitgeber 835 Stück.
04. Januar 1950
Binau.
Im „Hirschen“ veranstaltete bei äußerst gutem Besuch der Sportverein FC Binau einen gut gelungenen Unterhaltungsabend. Zwei Spiele wurden eindrucksvoll und mit viel Hingabe und Talent dargeboten. Das „Vaterhaus“ zeigte von der Verpflichtung, die uns an das Elternhaus bindet. Das zweite Spiel, ein kerniges Fußballstück, führte die vielfältige Not eines Sportbeflissenen vor Augen. Frau Bremicker und Oskar Dollinger boten in gewohnter Meisterschaft einige Solis. Der Vereinsvorsitzende Albert Stähle gab einen kurzen Überblick über die wichtigsten Daten des Vereinslebens.
04. Januar 1950
Neckargerach.
Generalversammlung des Schiffervereins
Am Neujahrstag hielt der St. Nikolaus-Schifferverein in der „Pfalz“ eine sehr gut besuchte Generalversammlung ab. H. H. Pfarrer Henn begrüßte als Präses die Versammelten und behandelte für die Männer der Schiffahrt praktische Weltanschauungsfragen. Nach einer Begrüßung durch Vorstand Link kamen einzelne Berichte und Alltagsprobleme.
04. Januar 1950
Sattelbach.
Zum ersten Mal trat die VdK Ortsgruppe Sattelbach im „Hirsch“ zum Neujahrstag mit einer Veranstaltung an die Öffentlichkeit, bei der u. a. auch Gaben verlost und Christbäume versteigert wurden. Bei der Gabenverlosung erhielt jedes Los einen schönen Gewinn, so daß niemand leer ausgehen mußte.
Zur Christbaumversteigerung hatten alle Mitglieder des VdK ihren Teil beigetragen, der durch wertvolle Stiftungen aller Sattelbacher Geschäftshäuser noch ergänzt wurde. An der Versteigerung waren alle Besucher sehr interessiert, so daß die Veranstaltung für den Verein der Körperbeschädigten ein schöner Erfolg wurde.
04. Januar 1950
Hüffenhardt.
20 Arbeiter der Gemeinde führen zur Zeit in den Waldungen „Pfaffenloch“ einen Kahlschlag durch, damit die Starkstromleitungslinie Rheinau-Neckarzimmern gebaut werden kann.
04. Januar 1950
Dallau.
Um das Dallauer Baugelände
Der kath. Kirchenchor hielt am zweiten Weihnachtsfeiertag seine Weihnachtsfeier ab. Zu Beginn hieß der Vorstand Otto Neidig die Anwesenden willkommen. Die anschließende Theateraufführung war sehr beachtlich und schenkte den Gästen einige frohe Stunden. Pfarrer Friedlein hob in seiner Ansprache besonders den Zweck und die Aufgabe des Chores hervor. Dabei ehrte er auch drei Sänger, die 25 Jahre aktiv im Verein mitwirken, Frau Luise Münch, Frau Lydia Gimber und Herrn Eugen Breunig. Im Namen des Diözesanleiters der Cäcilienvereine überreichte er den Jubilaren ein Diplom. Besonders gedachte er dabei dem Chorleiter Herrn Hauptlehrer Amann, der 1950 20 Jahre den. Chor leitet. Im Namen des Vereins überreichte der Vorstand dem Chorleiter einen prächtigen Geschenkkorb. Am Neujahrstag wiederholte der Kirchenchor seine Aufführung.
Auf der Tagesordnung einer öffentlichen Gemeinderatssitzung stand der Erwerb von Baugelände in der Au. Bürgermeister Herkel erstattete den Gerneinderäten Bericht über die Verhandlungen, die er mit den Grundstückseigentümern geführt hat. Der geforderte Betrag von 1 DM pro qm schien dem Gemeinderat zu hoch und er beauftragte den Bürgermeister, das Gelände für 0.50 DM pro qm zu erwerben. Im nichtöffentlichen Teil wurden Personalfragen behandelt.
Im vollbesetzten Saal der „Pfalz“ gab Hauptlehrer Lepp mit seinen Musikstudenten am Sonntagnachmittag vor den Eltern und einem geladenen Publikum ein Schülerkonzert. Alte, vertraute Zitherweisen erklangen und ernteten lebhaften Beifall. In der Reihe „Klassische Musik“ waren u. a. Werke von Händel, Schumann, Clementi und Diabelli zu hören. Alle Schüler die Wie die großen. gaben ihr Bestes und ernteten verdientes Lob.
Heute begeht im Kreise seiner Kinder, Enkel und Urenkel Herr Georg Gimber seinen 81. Geburtstag. Er ist trotz seines hohen Alters noch rüstig und zeigt sich mit der Leistung kleiner Hausarbeiten
Für die ihm gebotene liebevolle Pflege erkenntlich.
04. Januar 1950
Besuch bei den „Neuen“
Die neue Mosbacher Polizei ist eigentlich garnicht so „neu". Ihr Chef, Kommissar Münch war zuvor im Polizeikommissariat Mosbach tätig, wo er zugleich dem Polizeiposten Mosbach-Land vorstand. Nun obliegt ihm die Aufgabe, beide Postenbereiche, Stadt u. Land, zu führen. Hier in Mosbach wachen nun 16 Angehörige der Landespolizei als „Auge des Gesetzes". Vier von ihnen waren ehemalige Angehörige der Stadtpolizei.
In erster Linie will die „Lapo“ dafür Sorge tragen, daß unsere Hauptstraße – hauptsächlich in den Verkehrszeiten - wieder gut passierbar wird. Wir haben ja alle schon die Erfahrung gemacht, daß nur zu oft auf beiden Seiten der Hauptstraße LKW's und PKW's in reicher Auswahl parken und es dadurch für Fußgänger und Kraftfahrer fast unmöglich ist, die Straße zu passieren, ohne in Gefahr zu laufen, irgendwo „anzuecken“. Noch ein zweites haben sich unsere Landespolizisten vorgenommen. Sie wollen mit dafür Sorge tragen, daß die Polízeistunden in den Mosbacher Gaststätten pünktlicher einge-halten werden. „Um 12 Uhr muß es Schluß sein und bis ½ 1Uhr ist noch genug Zeit, seine Zeche zu bezahlen“, meinte Herr Münch lächelnd. Nun, wir sind überzeugt, daß unsere Landespolizisten nicht nur als strenge Hüter der Ordnung, sondern. auch als unsere Freunde ihren Dienst ausüben werden. Allerdings, die oberste Parole wird natürlich heißen müssen: „Ordnung muß sein“.
04. Januar 1950
Pakete in die Ostzone
Postpakete in die Ostzone sind neuerdings zugelassen. Aber welche Enttäuschung bedeutet es für die Absender und Empfänger, wenn das Paket nicht an seinen Bestimmungsort gelangt. In letzter Zeit sind Pakete wiederholt von der Grenzkontrolle Hof mit dem Bescheid „Unzulässig“ zurückgeschickt worden. Die Ursache dafür liegt in den. etwas unklaren Bestimmungen über die Zulassung der Sendungen. Es ist nach wie vor gestattet, „Privatsendungen“, die als solche deutlich gekennzeichnet sind' mit einem aus Lebensmitteln, Kleidungsstücken und anderen Gaben bestehenden Inhalt als Päckchen oder Pakete in die Ostzone zu schicken. Auch „Geschenkpakete“ sind zugelassen. Die Schwierigkeit liegt aber darin, klarzustellen, was tatsächlich ein Geschenk ist. Die Grenzkontrollen haben sich scheinbar ihre eigene Meinung gebildet. Fahrradbereifungen beispielsweise, die für Angehörige und Freunde in der Ostzone bestimmt waren und wirklich ein Geschenk darstellten, wurden von der Kontrolle in Hof zur Weiterbeförderung verweigert. Da es nicht möglich ist, stichhaltig den Beweis, daß es sich tatsächlich um ein Geschenk handelt, den Zollbeamten vor Augen zu führen, wird die unklare Lage weiter bestehen.
Alle Pakete, deren Inhalt unter die Kategorie „Handelsware“ fällt, müssen mit vier Warenbegleitscheinen versehen werden, die den Genehmigungsvermerk der zuständigen Landeswirtschaftsstelle, Abt. Wirtschaft und Verkehr - Interzonenhandel, Karlsruhe, Hauptpostgebäude tragen. Warenbegleitscheine sind beim Landratsamt erhältlich. Postpäckchen mit einem Gewicht bis zu 1 kg sind nicht genehmigungspflichtig.
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15. Januar 1950
Ein Clarissen-Kloster im Odenwald
Ein alter, bisher unbekannter Orden kam nach Balsbach
ln unserer vorletzten Ausgabe berichteten wir über das Weihnachtsfest der Clarissen-Kapuzinerinnen, die ihr kleines Kloster von Würzburg-Oberzell kürzlich nach Balsbach verlegten. Da ihr Orden in Baden bisher völlig unbekannt war und eine interessante Geschichte aufweist, bringen wir nachstehende kleine Abhandlung,
Die Clarissen haben ihren Namen von ihrer Stifterin-Clara, der ältesten Tochter des Edelmannes Favorino Scefi in Assisi. Im Jahre 1212 machte eine Predigt des hl. Franziskus auf die 17jährige Jungfrau solchen Eindruck, daß sie nach einer persönlichen Unterredung mit Franziskus am 18. März 1212 in der Portiunkula-Kapella die drei Ordensgelübde (Armut, Keuschheit, Gehorsam) ablegte. Dieser Tag ist der Geburtstag des so berühmten und weitverbreiteten Clarissenordens.
Als der Entschluß der jungen Clara bekannt wurde, entstand im Kreise ihrer Eltern und Verwandten ein Sturm der Entrüstung. Franziskus aber, der die hohen Absichten Gottes mit der tugendhaften Jungfrau erkannt hatte, führte sie zunächst in ein Kloster der Benediktinerinnen. Als die Wogen der Entrüstung sich gelegt hatten, brachte er die Nonne in die von ihm restaurierte Kirche St Damian, in der für sie und ihre jüngere Schwester Agnes eine klösterliche Wohnung bereitet worden war. Dieses Klösterchen, das heute noch besteht, ist die Wiege der Ordens der Armen Frauen. 40 Jahre lang leitete Clara die Ordensgemeinde von St. Damian in einem überstrengen Büßerleben. Sie starb im August 1253 und wurde wegen der vielen Wunder, die sich an ihren Namen knüpfen schon 1255 heilig gesprochen.
Die von Franziskus gegebene Ordensregel besteht aus 12 Artikeln: Äußerste Armut in Kleidung und Nahrung, Schweigen, Fasten, Enthaltung von Fleischspeisen, Verbot irgend ein Eigentum zu besitzen. Im Laufe der Zeit sind päpstliche Milderungen eingetreten. Aber zu Anfang des 15. Jahrhunderts kam durch die Reform der hl. Colette in Frankreich, Belgien und Deutschland die alte Regel wieder zur Geltung, die der hl. Franziskus der hl. Clara gegeben hatte, bis sie schließlich 1447 vom Papst gemildert wurde.
Nachdem im Jahre 1538 die Oberleitung auf den Kapuzinerorden übergegangen war, nahmen die Clarissen wieder die strenge Regel und die Kapuzinerkonstitutionen an. Bald hatte sich der Orden über ganz Europa verbreitet. Jetzt hat er seinen Weg in den Odenwald gefunden.
15. Januar 1950
Aus der Kreisstadt Mosbach
Sieben Heimkehrer. In der Zeit zwischen 22. Dezember 1949 und 3. Januar 1950 kehrten sieben in Mosbach beheimatete Männer aus russischer Gefangenschaft wieder zu ihren Angehörigen zurück. Es waren dies am 22. 12. Rudolf Wolf, Gartenweg 14; Eugen Reinhard, Fabrikgasse; am 27. 12. Herbert Heinrich, Hauptstr. 2; Hugo Zorn, Henschelberg 44; am 30. 12. Walter Peter, Kollekturstraße 20; am 3. 1. Anton Gregori, Frohnbrunnengasse; Franz Lohmüller, Hammerwegsiedlung 4.
Die Bevölkerungsziffer der Stadt Mosbach stieg von 9077 am 1. 1. 1949 auf 9520 am 31. 12. 1949.
Unser Marktbericht. Der Wochenmarkt am Mittwoch war von 6 Händler beschickt, deren Angebot die Nachfrage bei Obst etwas mehr überstieg als bei den übrigen Angeboten an Gemüse und Blumen. Die Preise lagen allgemein auf der gleichen Höhe wie seither und betrugen im einzelnen bei Äpfel 30-35, Orangen 65, Pampelmusen Stck. 55, Bananen Stck. 20, Zitronen Stck. 9, Rotkraut 10, Weißkraut 15, Wirsing 15, Rosenkohl 65, Schwarzwurzel 20, Gelbe Rüben 12, Rote Rüben 15, Kopfsalat Stck. 65, Kresse 1/4 15.
15. Januar 1950
Leser schreiben
Die Landespolizei im „städtischen Dienst"
Der Schreiber dieser Zeilen hatte bei seinem ersten Gang im neuen Jahr zur Stadt eine Freude erlebt. Ein Beamter der Landespolizei ging langsam durch die Hauptstraße unserer Stadt. Die Frage, ob er ein „Verkehrsschutzmann“ sei, den wir schon lange in unseren Städtchen vermißten, bejahte er gleich. Der Beamte meinte ganz nebenbei, daß die neue Polizei auf der Hauptstraße schon Ordnung schaffen "würde". Und er meinte damit den oft gefahrvollen Verkehr auf der Hauptstraße. Die Bevölkerung begüßt die neue Polizei und bittet diese sich im besonderen auch der Fußgänger anzunehmen u. wünscht, daß bald ein guter Kontakt zur Bevölkerung und Polizei hergestellt wird. Noch viel mehr dürfen wir Mosbacher uns aber auch darüber freuen, daß sich durch die Übernahme der Landespolizei als Hüterin der Ordnung unserer Stadt für das Stadtsäckel ein gleichfalls günstiger Moment ergibt. B. R.
Zum verschönerungsbedürftigen Häuschen
Liebe „Neue Mosbacher Zeitung“, da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen! Schon lange beobachten wir Eltern diesen nicht gerade lobenswerten Zustand des „Häuschen“ unserer Volksschule und ich habe mich gefreut, als ich heute morgen diese feine Kritik an einem mehr als mangelhaften Zustand las. Es müßte aber eigentlich gar nicht notwendig sein, hier eigens die „Freunde Mosbachs“ einzuspannen, die sich schon in manch anderer Beziehung lobenswert für unser Städtchen einsetzten, so was müßte auch für unser Städtchen auch aus „eigenem Antrieb gebessert werden können . . . e.
15. Januar 1950
Auerbach.
Der kath. Kirchenchor hatte am Auerbach hatte am zweiten Weihnachtsfeiertag seine Mitglieder und Gäste zur Weihnachtsfeier ins „Lamm“ eingeladen. Nach der Begrüßungsansprache des Vorsitzenden Kratzmann brachte der Chor unter der Leitung seiner Dirigentin Frl. Maria Hafner ein Chorlied zu Gehör. Dann folgte das von den Mitgliedern gezeigte Theaterstück „Die belohnte Treue“. Das Lustspiel „Die alte Kommode und eine anschließende Gabenverlosung bildeten den Abschluß der gut gelungenen Veranstaltung.
Herr Hauptlehrer Matt, der die Leitung übernommen hatte, sei an dieser Stelle herzlichst gedankt. Die Veranstaltung wird am kommenden Sonntag, den 8. Januar 1950 um 19.30 Uhr wiederholt. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
15. Januar 1950
Herbolzheim.
Das Herbolzheimer Laienspiel bewies zu Weihnachten und Neujahr wieder einmal seine gute Tradition. Manche Parallelen mit der Gegenwart brachte das ausgezeichnete Stück „Wunder im Tannengrund“. Der Männergesangverein „Liederkranz“ bot einige Chöre. Gedichte und eine Ansprache des Vereinsvorsitzenden rundeten das Programm ab, das allen Gästen stimmungsvolle Stunden schenkte.
15. Januar 1950
Was spielt unser Kino?
Odeon-Lichtspiele Mosbach: 20 Uhr: „Alles hört auf mein Kommando“
Löwen-Lichtspiele Neckarelz: 20 Uhr: „Ich sehne mich nach Dir" `
15. Januar 1950
Wetterbericht
Bei meist starker Bewölkung weiterhin unbeständiger Witterungscharakter. In tieferen Lagen zeitweise Regen. In Höhenlagen zum Teil auch Schnee. Winde um West.
Weitere Aussichten: Unbeständig, noch keine wesentliche Wetteränderung. Temperaturen veränderlich. Weitere Niederschläge.
15. Januar 1950
Aus dem Neckartal
Neckarzimmern.
Eine Göppinger Firma hat im Ortsteil Steinbach mit der Verarbeitung von Wassersteinen, Treppensteinen und Fensterbänken begonnen. Der Betrieb, der noch ausbaufähig ist, beschäftigt zur Zeit zehn hiesige Arbeitslose.
Frau Marie Berghoff, Witwe, feierte ihren 74. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
15. Januar 1950
Haßmersheim.
Die Witwe Katharina Müßig, geb. Beck, feierte dieser Tage ihr 90. Wiegenfest. Die Hochbetagte leistet ihrer Tochter noch heute wertvolle Hilfe im Haushalt. Sie ist auch geistig noch sehr rege.
Gustav Christmann feierte seinen 77. Geburtstag. Er ist leider zur Zeit gesundheitlich nicht auf der Höhe.
Beiden Geburtstags-„kinder“ unsere besten Wünsche für die Zukunft.
15. Januar 1950
Guttenbach.
Die Gefährlichkeit der Rindertuberkulose führte Regierungs-Veterinärrat Dr. Seiberth in einem Vortrag den Bauern vor Augen. Der Schaden, der durch diese gefährliche Krankheit entsteht, vergrößert sich immer mehr. Nach den Angaben Dr. Seiberths beläuft er sich jährlich allein in Nordbaden mit einem Rindviehbestand von 180 000 Stück auf etwa 5 Millonen DM. Leider kann die Seuche vom Tier auch auf den Menschen übertragen werden.
Weiter erläuterte Regierungs-Veterinärrat Dr. Seiberth den Impfvorgang. Nach zweimaligem Impfen ließe sich feststellen, ob das Tier erkrankt oder gesund sei. Im Ausland sei die Bekämpfung von RIndertuberkulose von erfreulichem Erfolg begleitet gewesen. Wenn Deutschland dieser Seuche Herr werden wolle, so müßten alle Landwirte zusammenhelfen. In Zukunft soll für Milch aus seuchenfreien Beständen eine Prämie von 2 Dpf pro Liter gewährt werden. Diese bessere Bezahlung der erstklassigen Milch solle als Ansporn zur Seuchenbekämpfung dienen. Für die Gemeinde Guttenbach versprach Bürgermeıster Unfall jede Unterstützung in der Impfaktion.
15. Januar 1950
Neckarmühlbach.
Der Besitzer von Schloß Guttenberg, Frhr. von Gemmingen veranstaltete für alle in seinem Betrieb beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen einen Kameradschaftsabend. Für die Verpflegung war bestens gesorgt und der Wein belebte die Geister. Freiherr von Gemmingen gedachte der 500jährigen Geschichte des Schlosses und dankte allen seinen Helfern.
15. Januar 1950
„Das Schwalbennest“ in Neckarsteinach
Das hübsche Hotel „Schwalbennest“ in Neckarsteinach wurde im letzten Krieg , schwer beschädigt. Nun ist es dem Besitzer, Küchenchef Georg Reinhard, gelungen, sein Hotel „Schwalbennest“ nicht nur von den Kriegsschäden zu heilen, sondern durch Ausbau ein modernes Gästehaus zu schaffen, das best eingerichtete Fremdenzimmer mit 45 Betten, einen großen Speisesaal, Konferenzzimmer usw. für 150 Personen enthält. Das Hotel liegt verkehrsgünstig u. besitzt große Sonnenterassen mit einem herrlichen Ausblick auf die alte Bergveste Dilsberg und die malerischen Burgen. Gleich gegenüber auf der anderen Neckarseite befindet sich ein modernes Strandbad.
Der Errichtung des Hotels wurde besondere Mühe zugewandt, Kolorierte Radierungen aus der malerischen Landschaft des Odenwaldes und des Neckartales, Ölgemälde mit Motiven der Landschaft, der Schlösser und Burgen, schöne Handdruckdecken und Vorhänge aus dem nahen Odenwalddorf Schönau schmücken Räume und Treppenhaus.