Mosbach. Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 13. September, werden einige örtliche Referenten das Jahres-Motto "Handwerk, Technik, Industrie" aufgreifen.

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Fotos: Basilica Artis und katholische Kirche „St. Paulus“ in Lohrbach. (Stadt Mosbach)

Selbstverständlich gibt es aber auch wieder zahlreiche „klassische“ Denkmäler zu sehen. Die Bandbreite ist groß – somit dürfte für jeden etwas Interessantes dabei sein.

Das Tempelhaus im Stadtteil Neckarelz, das mit barocken Heiligenfiguren, gotischen Maßfenstern, mittelalterlichen Schlitzfenstern und Schießscharten aufwartet, war wahrscheinlich eine staufische Tiefburg. Das Gebäude, für das keltische sowie römische Ursprünge vermutet werden, war von 1300 bis 1350 im Besitz des Johanniterordens.

Das Tempelhaus öffnet seine Türen von 13 bis 18 Uhr und bietet zu jeder vollen Stunde eine Führung durch Horst Uhl an. Adresse: Johannitergasse in Neckarelz.


Die evangelische Stiftskirche und die katholische St. Juliana, zwei Kirchen, zwei Konfessionen, eigentlich getrennt, jedoch baulich miteinander verbunden, laden an diesem Tag von 14 bis 16 Uhr zum Besuch ein. Anita Schneider, Gästeführerin der Stadt, geht dabei nicht nur auf die Geschichte der beiden Kirchen ein, sondern auch auf die spätmittelalterlichen Fresken an der Nordwand der Stiftskirche, die man bei Restaurierungsarbeiten 1959 freilegte. Die Öffnungszeiten der Simultankirche sind an diesem Tag von 10 bis 19 Uhr. Adresse: Kirchplatz im Zentrum Mosbachs.

Der Klostergarten im Lohrtalweg ist eigentlich nicht historisch. Er entstand anlässlich der Landesgartenschau im Jahr 1997. Neben seiner Hauptfunktion als "nachwachsende Apotheke" - mehr als 200 Heilkräuter sind hier versammelt - wurden auch Blumen angepflanzt, deren Symbolik, Schmuckfunktion und Farbe ebenso bedeutend für das klösterliche Leben waren, wie die Heilkraft der Kräuter. Die einstündige Führung, die Geopark-vor-Ort-Begleiterin Gabi Nießen übernimmt, beginnt um 14 Uhr direkt im Klostergarten im Lohrtalweg.

Ein Teil der heutigen evangelischen Kirche im Stadtteil Lohrbach geht noch bis ins hohe Mittelalter zurück. Durschreitet man den gotischen Chorbogen des Chorturms, so kann man im einstigen Altarraum eine ungewöhnlich reiche Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert entdecken, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament erzählt. Erst in den 1950er Jahren wurden diese übertünchten Fresken aufwändig freigelegt. Eine weitere Sehenswürdigkeit der Kirche ist die klangvolle Orgel der Heidelberger Orgelbauer Anton und Wilhelm Overmann, die aus dem Jahr 1818 stammt. Beginn der Führung ist um 13:30 Uhr durch den Lohrbacher Historiker Dr. Albrecht Ernst. Die Kirche ist von 12 bis 18 Uhr zur Besichtigung geöffnet.

Adresse: Kurfürstenstraße 20.
Direkt im Anschluss der Führung zeigt Dr. Ernst eine der architektonisch glanzvollsten und geschichtsträchtigsten Gebäudeensemble, die Lohrbach zu bieten hat: das Kurpfälzische Wasserschloss. Mit rund zwei Hektar Gesamtfläche gehört es zu den herausragenden Anlagen seiner Art in Südwestdeutschland und diente im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts als Residenz der Kurfüsten-Witwe Amalia, an dem sich reformierte Adlige, Politiker und Gelehrte trafen. Heute befindet sich das Wasserschloss im Privatbesitz, weshalb die Führung um 14:30 Uhr nur von außen angeboten werden kann. Adresse: Kurfürstenstraße 71.

In unmittelbarer Nähe zum Wasserschloss befindet sich die Basilica Artis aus dem Jahr 1585. Kurfürst Carl Theodor schenkte das Bauwerk, das als Zehntscheuer mit Kelter diente, im 18. Jahrhundert der katholischen Gemeinde, um es zu einer Kirche umbauen zu lassen. Heute wird das Gebäude für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und befindet sich im Privatbesitz. Die Führung wird vom Hausherren, Dr. Wolfgang Stremmel um 15:15 Uhr angeboten. Adresse: Kurfürstenstraße 75.

Handwerk spielt gerade beim Thema Fachwerk eine wichtige Rolle. Der diplomierte Fachwerkführer Wilfried Boch zeigt bei dieser Führung an einigen ausgewählten Gebäuden sehr viel Interessantes und Wissenswertes über Muster, Formen, Farben und Stil des Mosbacher Fachwerks. Ein Besuch im Alten Hospital aus dem 15. Jahrhundert, bei dem man den Dachstuhl besichtigen kann, ist ebenso im Programm. Die Führung beginnt im Innenhof des Stadtmuseums um 15 Uhr.

Die Gutleutanlage, bestehend aus dem Gutleuthaus, dem Elendshaus und der Gutleutkapelle, zählt zu den besterhaltenen ihrer Art in Baden-Württemberg. Während der Außenbau recht schlicht gehalten ist, finden sich an den Wänden des Kirchenschiffes und an der Decke des Chores der Kapelle wertvolle Wandmalereien, die u. a. die Leidensgeschichte Jesu Christi erzählen. Einige Rötelzeichnungen an den Wänden lassen vermuten, dass auch Pilger im Mittelalter die Kapelle aufgesucht haben. Eine Besichtigung und Führung der Gutleutanlage sowie des angrenzenden jüdischen Friedhofs werden um 16:00 Uhr von der Gästeführerin Magdalena Putze angeboten. Männliche Besucher sollten bitte an eine Kopfbedeckung denken, wenn der jüdische Friedhof betreten wird. Die Dauer der Führung beträgt ca. 1 – 1,5 Stunden. Adresse: Kapellenweg 5.

Einen schönen Abschluss am Tag des offenen Denkmals bietet die katholische Kirche „St. Paulus“ in Lohrbach an. Um 16 Uhr werden im Gemeindesaal Kaffee und Kuchen angeboten, bevor es um 17 Uhr eine sehr interessante Führung durch die architektonisch reizvolle Kirche gibt. Gebaut wurde die Kirche nach dem alttestamentlichen Gedanken: Gott hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen! Bei diesem Gebäude wurde nichts dem Zufall überlassen, wie man nicht nur von außen, sondern auch innen sehen kann. Adresse: Paulusstraße 1 (beim Friedhof).
Weitere Informationen bei der Tourist Information Mosbach, Marktplatz 4, telefonisch unter 06261 9188-0 oder unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.



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